Niccolo Caldararo
Mit dem Zusammenbruch der alternativen Ideologien des 20. Jahrhunderts konnte der Kapitalismus mehrere Jahrzehnte ungehinderten Einfluss auf der ganzen Welt genießen. Dies hatte zur Folge, dass sich das Leben der Menschen nach westlichem Vorbild zum Entsetzen vieler Völker immer mehr veränderte. Keine Ideologie vereint sie, keine internationale Organisation kann sie vor Armeen, Unternehmensmilizen und Todesschwadronen schützen. Nationale Regierungen bezeichnen diejenigen, die Widerstand leisten, als „Terroristen“ und klassifizieren damit jegliche Handlungen der Selbstverteidigung. Wir sind in eine Ära globaler Konflikte zwischen traditionellen Völkern und Unternehmen eingetreten, in der eine Lebensweise ausgerottet wird. Während es sich im Allgemeinen um eine Fortsetzung des Angriffs des westlichen Kolonialismus handelt, werden die heutigen einheimischen Rebellen nicht mehr als Teufelsanbeter betrachtet, sondern oft als Lakaien des Terrors. Politische Rebellionen, bewaffnete Banden, Drogenbosse und religiöser Terrorismus scheinen in verschiedenen Formen aufzutreten, wobei auf der einen Seite die Eroberung von Territorien und auf der anderen Seite die operative Integrität (z. B. geschäftliche) im Vordergrund steht, wenn Oligarchen sich in Warlords und Präsidenten verwandeln (wie in Tschetschenien und der Ukraine). Gleichzeitig eskalieren internationale Konfrontationen und der Wettbewerb um Ressourcen. Die Niederlage der UdSSR wird oft als „Zusammenbruch“ der Autorität und Übergang zu einer neuen zivilen Einheit, Russland, beschrieben, doch wie die Niederlage des Osmanischen Reichs führte sie zur Zerstückelung des Sowjetimperiums. Während der Nahe Osten 100 Jahre nach der Niederlage des Osmanischen Reichs noch immer instabil ist, ist die russische Peripherie sowohl durch Unabhängigkeitsbewegungen an ihren südlichen Grenzen als auch durch jene an den Rändern Europas instabil geworden. Der Untergang beider Imperien bedroht die Stabilität der heutigen Welt.