Moufag Mohammed Saeed Tayeb
Hintergrund: Antileukotrine wie Montelukast-Natrium spielen eine wichtige Rolle bei der Asthmakontrolle. Über IgE-vermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen auf Montelukast werden sehr selten berichtet.
Ziel: Untersuchung der Wirksamkeit einer oralen Desensibilisierung bei Montelukast-Überempfindlichkeit.
Methoden: Eine 30-jährige Frau aus Saudi-Arabien, deren Asthma trotz maximaler pharmakologischer Therapie nicht kontrolliert werden konnte, stellte sich in der Allergieklinik mit wiederkehrenden Symptomen wie Lippenschwellungen, makulopapulöser Hautausschlag und Kurzatmigkeit wenige Minuten nach der oralen Einnahme von 10 mg Montelukast vor. Schließlich wurde bei ihr eine Überempfindlichkeitsreaktion Typ I auf Montelukast diagnostiziert. Aufgrund ihrer unkontrollierten Asthmasymptome und da kein anderes Antileukotrin als Alternative verfügbar war, wurde entschieden, eine orale Desensibilisierung mit Montelukast einzuleiten. Die Desensibilisierung der Phase I wurde in der Klinik durchgeführt, indem die Dosis von oralem Montelukast schrittweise von 0,001 mg auf 1 mg erhöht wurde. Die Desensibilisierung der Phase II wurde zu Hause mit steigenden Dosen von 1 mg auf 10 mg/Tag durchgeführt. Die Patientin wurde durch häufige Klinikbesuche, E-Mails und Telefonanrufe betreut.
Ergebnisse: Die Desensibilisierungsphase I verlief über einen Zeitraum von 3 Stunden mit minimalen Reaktionen erfolgreich. Die Desensibilisierungsphase II wurde aufgrund des Auftretens mehrerer Allergiesymptome wie Kurzatmigkeit, Schwindel und Juckreiz verlängert, die teilweise mit oralen Antihistaminika, Prednisolon und Beibehaltung der gleichen Dosis bis zur Besserung kontrolliert wurden. Nach 12 Wochen konnte der Patient schließlich pharmazeutische Dosen von 10 mg Montelukast sicher vertragen und seine Asthmakontrolle verbessern.
Schlussfolgerung: Unseres Wissens ist dies der erste Fallbericht über eine effektive orale Desensibilisierung mit Montelukast bei einem Asthmapatienten mit Überempfindlichkeit Typ 1 gegen Montelukast. Obwohl eine solche allergische Reaktion auf Antileukotrine selten ist, sollte sie von Ärzten erkannt werden. Wenn keine alternative Therapie zur Kontrolle der Asthmasymptome verfügbar ist, könnte die orale Desensibilisierung eine wirksame Therapieoption darstellen.