Lucia Engeli, Marcel Delahaye, Stefan Borgwardt, Jürgen Gallinat, Daniel Müller, Marc Walter, Undine E. Lang und Johannes Beck
Hintergrund: Die genauen zellulären und molekularen Mechanismen, die der Pathophysiologie, der erfolgreichen Behandlung und der Prävention der stark assoziierten Angst- und Depressionsstörungen zugrunde liegen, sind noch nicht identifiziert. Akt2 ist ein Schlüsselprotein im Signalweg Phosphatidylinositol-3 (PI3K)/Glykogensynthase-3-Kinase (GSK3). Dieser Signalweg ist an der Signalisierung des vom Gehirn abgeleiteten neurotropen Faktors (BDNF), dem Angstgedächtnis, der Stimmungsstabilisierung und der Wirkung mehrerer Antidepressiva beteiligt. In dieser Studie untersuchten wir, ob Akt2-Einzelnuklearpolymorphismen (SNP) mit Persönlichkeitsmerkmalen in Zusammenhang stehen, die mit Angst und Depression verbunden sind.
Methoden: 463 gesunde Teilnehmer füllten eine Selbsteinschätzungsskala für Angsteigenschaften (Spielberger Trait-Anxiety Inventory, STAI) und depressive Persönlichkeitsmerkmale (NEO-FFI) aus. Vier SNPs des Akt2-Gens (rs7247515, rs3730256, rs892118, rs11671439) wurden untersucht. Ergebnisse: Die ANCOVA zeigte, dass der Angsteigenschaftswert der abhängigen Variablen von allen vier Genotypen signifikant beeinflusst wurde. Der Angstzustandswert war bei drei Genotypen eine signifikante Kovariate. Neurotizismus wurde von drei der vier untersuchten Genotypen beeinflusst.
Schlussfolgerung : Wir haben einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Genotypen des Akt2-Gens und Persönlichkeitsmerkmalen in Bezug auf Angst und Depression gefunden. Diese Erkenntnisse könnten für das Verständnis der Pathophysiologie von depressiven und Angststörungen von Bedeutung sein. Darüber hinaus könnte Akt2 ein potenzielles neues therapeutisches Ziel bei der Behandlung dieser verheerenden Stimmungsstörungen sein.