Emily S. Clark und Claus Wedekind
Tiere und Pflanzen stehen in Verbindung mit symbiotischen Mikroben, deren Rollen von Mutualismus über Kommensalismus bis hin zu Parasitismus reichen. Diese Rollen sind möglicherweise nicht nur taxonspezifisch, sondern auch von Umweltbedingungen und Wirtsfaktoren abhängig. Um diese Möglichkeiten experimentell zu testen, haben wir eine zufällige Stichprobe erwachsener Weißfische aus einer natürlichen Population gezogen, sie in vitro in einem vollfaktoriellen Design gezüchtet, um additive genetische von mütterlichen Umwelteinflüssen auf den Nachwuchs zu trennen, und die Leistung der entstehenden Embryonen unter verschiedenen Umweltbedingungen getestet. Die Steigerung des Wachstums symbiotischer Mikroben mit zusätzlichen Nährstoffen setzte kryptische additive genetische Varianz für die Lebensfähigkeit im Fischwirt frei. Diese Effekte verschwanden bei gleichzeitiger Zugabe des Wasserschimmelpilzes Saprolegnia ferax. Unsere Erkenntnisse zeigen, dass die Erblichkeit der Wirtsfitness umweltspezifisch ist und entscheidend von der Interaktion zwischen symbiotischen Mikroben abhängt.