Felix-Martin Werner und Rafael Coveñas
Bei der schweren Depression, einer häufigen psychiatrischen Erkrankung, kommt es zu Neurotransmitterveränderungen im Mittelhirn, Hypothalamus und Hippocampus. In den betroffenen Hirnregionen findet sich ein Mangel an postsynaptischen exzitatorischen Neurotransmittern wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin und ein Überschuss an präsynaptischen inhibitorischen Neurotransmittern wie GABA und Glutamat (hauptsächlich postsynaptische exzitatorische und teilweise präsynaptische inhibitorische Neurotransmitter). Allerdings spielen auch Neuropeptidveränderungen (Galanin, Neuropeptid Y, Substanz P) eine wichtige Rolle in der Pathogenese. Es wird ein neuronales Netzwerk beschrieben, das die Veränderungen neuroaktiver Substanzen an bestimmten Subrezeptoren einschließt. Derzeit wird die schwere Depression mit Monoamin-Wiederaufnahmehemmern behandelt. Eine weitere Therapieoption könnte die Gabe von Antagonisten präsynaptischer inhibitorischer Neurotransmitter oder die Gabe von Agonisten/Antagonisten von Neuropeptiden sein.