Francesco Janes1*, Fedra Kuris, Simone Lorenzut, Gian Luigi Gigli, Mariarosaria Valente1,2
Die primäre und sekundäre Prävention von kardioembolischen Schlaganfällen ist ein zentrales Thema in der klinischen Praxis der Neurologie und Kardiologie. Die Antikoagulation hat sich sowohl mit Vitamin-K-Antikoagulanzien als auch in den letzten Jahren mit direkten oralen Antikoagulanzien als eindeutig wirksam bei der Vorbeugung akuter ischämischer Schlaganfälle erwiesen. Der Anteil der Patienten, denen diese Medikamente verschrieben werden, ist in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen. Das Auftreten eines Antikoagulationsversagens ist jedoch für einen relevanten und zunehmenden Anteil ischämischer Schlaganfälle verantwortlich. Tatsächlich haben diese Patienten ein anderes und besonderes Risikofaktorenprofil, erfordern eine umfassendere diagnostische Untersuchung zur Klärung der Schlaganfallätiopathogenese und erfordern von den Ärzten eine stärkere Beachtung der Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln. Darüber hinaus sind Reperfusionstherapien nur unter bestimmten Bedingungen zulässig. Ziel dieses Artikels ist es, die verfügbaren Erkenntnisse zu akuten ischämischen Schlaganfällen aufgrund von Antikoagulationsversagen zu überprüfen und ihre wichtigsten klinischen Behandlungsprobleme zu erörtern. Wir weisen auf die Notwendigkeit einer umfassenderen Antikoagulationsüberwachung auch bei DOACs und auf die zunehmenden Erkenntnisse zu deren Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln hin. Die hierin gezeigten Daten stellen für diese Untergruppe akuter ischämischer Schlaganfälle eine nützliche und einfach zu handhabende klinische Orientierung dar.