Dhanunjaya Y, Usha Anand und Anand CV
Ziel: Defekte im Gerinnungs- und Fibrinolyseprozess sind ein häufiges Merkmal verschiedener Arten von Lebererkrankungen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Nützlichkeit von D-Dimer, einem stabilen Produkt der Fibrinolyse, bei der Beurteilung dieses Aspekts der Leberfunktion zu untersuchen. In der vorliegenden Studie haben wir die D-Dimer-Werte geschätzt, um den Status von Gerinnungsdefekten und Blutungsneigung zu bestimmen.
Materialien und Methoden: Neunundneunzig Patienten mit chronischer Lebererkrankung wurden anhand der Child-Pugh-Scores in die Gruppen A, B und C eingeteilt. Dieser Score wurde anhand der Werte für Serumbilirubin, Serumalbumin, Internationalized Normal Ratio (INR) sowie der Schwere der Aszites und der hepatischen Enzephalopathie berechnet. Der Plasma-D-Dimer wurde mithilfe einer Immunturbidimetrie bestimmt. Die Ergebnisse wurden mithilfe des Student-t-Tests sowie ANOVA analysiert.
Ergebnisse: Es zeigte sich, dass die Plasma-D-Dimer-Werte mit zunehmender Schwere der Lebererkrankung signifikant anstiegen (p<0,005). Die Prothrombinzeit und der INR-Wert stiegen signifikant an, während das Fibrinogen von der A- zur C-Gruppe signifikant abnahm (p<0,05).
Schlussfolgerung: Neben Gerinnungsstörungen könnte eine erhöhte fibrinolytische Aktivität einer der wichtigen Faktoren sein, die für die Blutungsneigung bei Lebererkrankungen verantwortlich sind. D-Dimer kann daher als wichtiger Parameter zur Beurteilung des fibrinolytischen Status bei chronischen Lebererkrankungen angesehen werden. Es sollte in Verbindung mit den Gerinnungsparametern verwendet werden, um die Blutungsneigung bei diesen Patienten zu beurteilen.