Azhar G, Abraham RR, Girotra M, Wei JY, Foster SR und Schrader AM
Hintergrund: Das Metabolische Syndrom ist ein wichtiger Indikator für Morbidität und Mortalität, dessen Prävalenz mit dem Alter zunimmt. Unser Bericht ist Teil der South-Central Study on Aging und beschreibt das Muster der Stoffwechselstörungen, die bei Neunzigjährigen und Hundertjährigen in Arkansas beobachtet wurden.
Methoden: Es wurde eine retrospektive Studie an Probanden im Alter von 95 Jahren und darüber durchgeführt, die im Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis zum 13. Juni 2013 Patienten am Reynold's Institute of Aging der University of Arkansas waren.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter unserer Patienten betrug 97,5 ± 2,9 Jahre (Bereich: 95–112 Jahre). Unter den Parametern des metabolischen Syndroms hatten unsere Patienten einen mittleren systolischen Blutdruck von 141,1 ± 24 mmHg und einen diastolischen Blutdruck von 72,5 ± 12 mmHg (n = 109), wobei bei 52/109 (47,7 %) Bluthochdruck im Stadium 1 oder 2 vorlag. Die meisten Patienten hatten normale Triglyceridwerte (TG), Mittelwert = 120,6 ± 79,8 mg/dl (Bereich = 36–526 mg/dl), und nur 12/53 (22,6 %) Patienten hatten einen hohen TG-Wert von > 150 mg/dl. Der mittlere HDL-Cholesterinwert (n = 52) betrug 54,0 ± 16 mg/dl (Bereich = 24–117 mg/dl). Die mittleren LDL-Werte (Low Density) (n = 53) lagen bei 122,4 ± 39 mg/dl. Mehr als die Hälfte (29/53) hatte LDL-Werte unter 130 mg/dl und 24/53 (45,3 %) hatten LDL von ≥ 130 mg/dl. Der mittlere Wert für glykosyliertes Hämoglobin (HbA1C; n = 25) lag bei 6,55 ± 1,1 % (Bereich = 5,30–10,6 %). Der mittlere Vitamin-D-Spiegel (n = 41) lag bei 31,8 ± 12 ng/ml (Bereich = 8–59 ng/ml), und niedrige Vitamin-D-Spiegel (10–20 ng/ml) wurden bei 4/41 (9,7 %) und schwere Mangelzustände (< 10 ng/ml) bei 3/41 (7,3 %) Patienten festgestellt. Ebenso wurden abnormale Werte des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons (TSH; n = 57) nur bei 4/57 (7,0 %) Patienten beobachtet.
Schlussfolgerungen: Die Mehrheit der Neunzigjährigen und Hundertjährigen in Arkansas wies ein allgemein gutes Stoffwechselprofil auf, was eine plausible Erklärung für die Langlebigkeit dieser alternden Kohorte sein könnte. Verschiedene genetische, ernährungsbedingte und epigenetische Faktoren könnten jedoch ebenfalls zur Stoffwechselgesundheit dieser Personen beigetragen haben und erfordern weitere Untersuchungen.