Bamgboye M Afolabi, Cecilia O Clement und Victor Inem
Einleitung: Die Neugeborenenperiode in Entwicklungsländern ist durch verschiedene Infektionskrankheiten gekennzeichnet, die die Hauptursachen und wesentlichen Faktoren für die düsteren Morbiditäts- und Mortalitätsstatistiken in dieser Lebensphase sind. Die Diagnose einer Neugeborenensepsis stellt in Afrika südlich der Sahara eine Herausforderung dar, da Laborhilfsmittel nicht oder nur unzureichend verfügbar sind. Die klinische Diagnose einer Sepsis kann ohne Laborhilfsmittel unabhängig vom Geburtsort des Säuglings schwierig sein, da andere nichtinfektiöse Erkrankungen ein sepsisähnliches Bild aufweisen können.
Ziele: Die Hauptziele dieser Studie bestanden darin, häufig diagnostizierte Krankheiten zu dokumentieren, die Behandlung der kranken Neugeborenen aufzuzeichnen und die häufigsten Todesursachen während der Neugeborenenperiode zum Zweck der zukünftigen Planung darzustellen.
Methodik: Dies war eine retrospektive Untersuchung der Krankenakten von Kindern, die zwischen März 2005 und Februar 2007 auf der Intensivstation einer öffentlichen Gesundheitseinrichtung aufgenommen wurden. Zur Veranschaulichung der Ergebnisse wurde eine deskriptive Analyse verwendet. Die Studie wurde zwischen dem 31. März 2009 und dem 30. Juni 2009 durchgeführt.
Ergebnisse: Die Mehrheit (135, 60,3 %) der untersuchten Neugeborenen (135 männliche und 89 weibliche) war zwischen 2 und 7 Tage alt. Insgesamt wogen 46 (20,5 %) Neugeborene weniger als 2,5 kg. Es gab einen erheblichen Unterschied (t = -2,45; p = 0,015; CI -0,60, -0,06) in der mittleren (± SEM) Körpertemperatur von 24 Stunden alten Neugeborenen (36,7 ± 0,11) im Vergleich zu denen im Alter von 2 bis 7 Tagen (37,1 ± 0,06). Fieber (56, 44 %) war das häufigste Symptom bei Neugeborenen mit der Diagnose Septikämie (126, 56,3 %), Gelbfärbung der Augen (47, 65,3 %) bei denen mit Gelbsucht (72, 32,1 %) und fehlendes Schreien (9, 25,7 %) bei denen mit der Diagnose Geburtsasphyxie (35, 15,6 %). Ein großes Blutbild war die am häufigsten angeforderte Untersuchung (207, 92,4 %), während Antibiotika das am häufigsten verschriebene Medikament (461, 205,8 %) waren. Die Medikamente wurden den Neugeborenen hauptsächlich intravenös verabreicht (538, 240,2 %). Insgesamt betrug die Sterblichkeit unter den untersuchten Neugeborenen 76 (33,9 %).
Schlussfolgerung: Effektivere Maßnahmen zur Reduzierung der Neugeborenensterblichkeit könnten sein: 1) Verbesserung des Zugangs zu Schwangerschaftsvorsorge durch ausgebildetes medizinisches Fachpersonal, 2) allgemeine Anweisungen für Mütter, die gerade entbunden haben, wann sie medizinische Hilfe für ihr Neugeborenes suchen sollen, 3) Beurteilung der Kompetenzen des örtlichen Fachpersonals, 4) Überprüfung geburtshilflicher Verfahren und Interventionen rund um die Wehen bei Frauen, die in Krankenhäusern/privaten Kliniken usw. entbinden. So erwies sich beispielsweise eine angemessene Chemoprophylaxe schwangerer Mütter, die mit Streptokokken der Gruppe B (GBS) besiedelt sind, als sehr effektive vorbeugende Maßnahme gegen eine früh einsetzende neonatale GBS-Sepsis.