Betul Kargul, Esber Caglar, Ilknur Tanboga, Margret Elisabeth Reich
Das zunehmende Wissen über die Genetik von Schweinen und die Entwicklung hochauflösender Vergleichskarten des menschlichen und des Schweinegenoms bieten uns Minischweine als neue Modelle für zahnmedizinische Zwecke. Ziel der vorliegenden Studie war es, mithilfe eines neuen In-vitro-Modells das Erosionspotenzial eines handelsüblichen Fruchtjoghurts zu messen. Die Testproben wurden aus frisch gezogenen Zähnen von Minischweinen hergestellt. 48 Zahnschmelzproben wurden in drei Gruppen zu je 16 Proben aufgeteilt. Zwei Gruppen wurden als Testgruppen und eine als Kontrollgruppe bestimmt. Für die Testgruppen wurde jeder Zahnschmelzblock in 25 ml Fruchtjoghurt getaucht. Anschließend wurden sie 24 bzw. 48 Stunden unter vorsichtigem Schütteln inkubiert. Die Zahnschmelzblöcke wurden mit einem Rasterelektronenmikroskop (REM) untersucht. Bei der Rasterelektronenmikroskopie-Studie des mit Fruchtjoghurt behandelten Zahnschmelzes von Minischweinen wurden Oberflächenveränderungen beobachtet. Die Oberflächentopographie der Rasterelektronenmikroskop-Bilder jeder Probe wurde von zwei Forschern visuell bewertet. Es wurden keine signifikanten Unterschiede in den mittleren visuellen Bewertungen zwischen den 24- und 48-Stunden-Behandlungsgruppen und der Kontrollgruppe festgestellt. Fruchtjoghurt verursachte bei Minischweinen einen gewissen Materialverlust des Zahnschmelzes, hatte jedoch keine nachweisbare erosive Wirkung. Es besteht eindeutig Bedarf an weiteren Daten aus In-vitro-Studien mit Zähnen von Minischweinen hinsichtlich des erosiven Potenzials von Nahrungsmitteln.