Taddei A, Lottini T, Fazi M, Ringressi MN, Lastraioli E, Bechi P und Arcangeli A
Zweck: Der Barrett-Ösophagus (BE) ist die einzige bisher identifizierte Vorläuferläsion des Ösophagusadenokarzinoms (EA). Schätzungsweise 2 bis 10 % der BE-Patienten entwickeln sich zu einem EA, daher ist eine endoskopische Überwachung der Risikopatienten obligatorisch. Überwachungsendoskopische Verfahren sind mit hohen Kosten, Unannehmlichkeiten und Risiken für den Patienten verbunden, und es werden nicht selten kleine, fokale Läsionen übersehen, die auf eine Entwicklung zu einem EA hinweisen. Daher ist es wichtig, nach neuen potenziellen Markern zu suchen, um BE-Patienten mit einem Risiko für eine Entwicklung zu einem EA besser identifizieren zu können. Ziel dieser Studie war die Entwicklung eines Mausmodells für BE, das für weitere molekulare und genetische Analysen geeignet ist.
Methoden: 44 CD1-Mäuse wurden mittels Ösophago-Jejunal-Anastomose operiert. Fünf CD1-Mäuse wurden einer Scheinoperation unterzogen. Die Tiere wurden 10 Monate später getötet und die histologische Analyse erfolgte mittels Hämatoxylin-Eosin- und Alcianblau-Färbung.
Ergebnisse: Die postoperative Mortalitätsrate betrug insgesamt 11 %. Von den 39 operierten Tieren entwickelten 14 % histologisch nachweisbare intestinale Metaplasie im unteren Ösophagus. In der Sham-Gruppe zeigten sich keine histologisch nachweisbaren Läsionen.
Schlussfolgerungen: Das von uns vorgeschlagene Mäusemodell könnte aufgrund seiner technischen Machbarkeit und akzeptablen Mortalität angewendet und auch bei transgenen Mäusen verwendet werden, um die molekulare Entwicklung von BE zu Speiseröhrenkrebs besser zu verstehen.