Elliot Smith, Stephen H. Caldwell und Neeral L. Shah
Die Parazentese ist ein häufig durchgeführter Eingriff, der mit einem minimalen Komplikationsrisiko verbunden ist. Wir berichten über den Fall eines Patienten mit Leberzirrhose, bei dem sich nach der Parazentese ein Hämoperitoneum entwickelte. Dieser ungünstige Ausgang wurde auf einen Zustand der Hyperfibrinolyse zurückgeführt. Wir beschreiben einen Patienten mit Lebererkrankung im Endstadium und Aszites, bei dem es nach einer großvolumigen Parazentese zu einer schweren Blutungskomplikation kam. Fünf Tage nach der Parazentese entwickelte der Patient ein großes Hämatom in der Bauchdecke. Der Patient wurde mit systemischer Epsilonaminocapronsäure behandelt und die Blutung klang ab. Hyperfibrinolyse ist das Phänomen einer übermäßigen Auflösung von Blutgerinnseln und erhöht nachweislich das Risiko von Verfahrenskomplikationen. Die Diagnose einer Hyperfibrinolyse wird klinisch gestellt und daher oft übersehen. Dieser Fall zeigt, dass dieser Erkrankung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, um eine schnelle und angemessene Behandlung der Hyperfibrinolyse mit Antifibrinolytika sicherzustellen.