Bratås O, Grønning K und Forbord T
Ziele: Vergleich der Reaktionsfähigkeit, Screening-Leistung und internen Konsistenz zwischen Version 20 und 12 des General Health Questionnaire (GHQ) und der gleichzeitigen Validität des GHQ-12 durch Übereinstimmung mit der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) vor und nach der Lungenrehabilitation. Methoden: Aufeinanderfolgende COPD-Patienten mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren, davon 161 Patienten zu Beginn und 136 bei der Nachuntersuchung nach 4 Wochen. Die Reaktionsfähigkeit wurde mithilfe des Paired Sample T-Tests analysiert, die Screening-Leistung mithilfe des Mc Nemar-Tests, die interne Konsistenz mithilfe von Cronbachs Alpha und die gleichzeitige Validität mithilfe der Bland-Altman-Methode. Ergebnisse: Der durchschnittliche GHQ-Wert wurde nach der Rehabilitation durch GHQ-20 und GHQ-12 signifikant gesenkt, mit Wertungsunterschieden von -4 und -3,9 im Likert-Format (p<0,001) und -3,3 und -1,9 bei Verwendung der bimodalen GHQ-Bewertung (p<0,001). Die beiden GHQ-Versionen unterschieden sich signifikant in der Reaktionsfähigkeit bei der bimodalen GHQ-Bewertung (p<0,001). Die Prävalenz psychischer Belastungen wurde sowohl durch GHQ-20 und GHQ-12 im Likert-Format (48 auf 30 % bzw. 64,3 auf 40,3 %, p<0,001) als auch bei der bimodalen GHQ-Bewertung (36,4 auf 19,3 % bzw. 41,1 auf 21,7 %, p<0,001) signifikant gesenkt. Die beiden GHQ-Versionen unterschieden sich signifikant in ihrer Screening-Leistung im Likert-Format, sowohl zu Beginn (p < 0,001) als auch nach 4 Wochen (p = 0,004). Unabhängig von Bewertungsmethode und Zeit betrug die interne Konsistenz für beide Versionen > 0,9. Die gleichzeitige Validität des GHQ-12 wird aufgrund der Übereinstimmung mit dem HADS als gering erachtet, mit Mittelwerten der Differenz von 4,1 zu Beginn (p < 0,001) und 1,3 bei der Nachuntersuchung (p = 0,010). Schlussfolgerungen: Die beiden GHQ-Versionen unterscheiden sich sowie aufgrund der unterschiedlichen Bewertungsmethoden hinsichtlich Reaktionsfähigkeit und Screening-Leistung. Was die interne Konsistenz betrifft, waren die beobachteten Unterschiede unabhängig von der Bewertungsmethode nur marginal. Aufgrund der Übereinstimmung mit dem HADS wird die gleichzeitige Validität des GHQ-12 als gering erachtet.