Zeitschrift für Bakteriologie und Parasitologie

Abstrakt

Eine vergleichende Studie einiger funktioneller Eigenschaften von Lactobacillus und Enterococcus, isoliert aus dem Kot von Menschen mit Normo- und Hypercholesterinämie

María de Lourdes Reyes-Escogido, Claudia Mercedes Gómez-Navarro, Silvia Daniela Ramírez-Ardila, Francisco Martínez-Pérez und Rodolfo Guardado-Mendoza

Es gibt Berichte über einen Zusammenhang zwischen einem Ungleichgewicht der gastrointestinalen Mikrobiota und verschiedenen Arten von Krankheiten, hauptsächlich Stoffwechselkrankheiten. Lactobacillus und Enterococcus sind zwei Gattungen, die Teil der natürlichen gastrointestinalen Mikrobiota sind. Im Rahmen dieser Arbeit haben wir 26 Stämme von Lactobacillus und 23 Stämme von Enterococcus aus dem Kot von normo- und hypercholesterinämischen Menschen isoliert, identifiziert und charakterisiert. Wir haben das Verhalten aller Stämme bei saurem pH-Wert und in Gegenwart von Gallensalzen, ihre Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika und ihre Fähigkeit, Gallensalze zu hydrolysieren und den Cholesterinspiegel in vitro zu senken, verglichen. Der höchste Prozentsatz aller isolierten und charakterisierten Lactobacillus-Stämme stammte aus der normocholesterinämischen Gruppe; in der hypercholesterinämischen Gruppe gehörten die meisten Stämme zur Gattung Enterococcus. Die Lactobacillus-Stämme zeigten eine größere Fähigkeit, den Cholesterinspiegel zu senken; obwohl diese Fähigkeit mit der Aktivität der Gallensalzhydrolase in Zusammenhang gebracht wurde, zeigten vier der von uns isolierten Stämme keine solche Aktivität, senkten aber dennoch den Cholesterinspiegel. Alle Stämme beider Gattungen, die aus normocholesterinämischen Teilnehmern isoliert wurden, zeigten eine höhere Cholesterinsenkungsrate als die aus hypercholesterinämischen Teilnehmern isolierten Stämme. Darüber hinaus zeigten die Lactobacillus -Stämme eine höhere Resistenz bei einem pH-Wert von 2,0, während Stämme beider Gattungen bei einem pH-Wert von 3,0 und in Gegenwart von Gallensalzen nach 24 Stunden ähnliche Überlebensraten zeigten. Diese Ergebnisse stützen die Annahme, dass ein mikrobielles Ungleichgewicht, das mit der Erschöpfung nützlicher Bakterien einhergeht, sich nachteilig auf die Gesundheit des Wirts auswirken kann.