Khawla M. Belhoul, Ahmed M. Khadhim, Hany E. Dewedar und Fatheya Al-Khaja
Eine Bluttransfusion zur Behandlung einer β-Thalassämie intermedia (BTI) während der Schwangerschaft birgt ein großes Risiko für die Bildung von Alloantikörpern, die Hämolyse verursachen, welche zu einer schweren refraktären hämolytischen Anämie fortschreiten kann. Außerdem kann sich eine autoimmunhämolytische Anämie entweder gleichzeitig mit oder kurz nach einer durch eine Bluttransfusion induzierten Alloimmunisierung entwickeln. Hier werden der Verlauf und der erfolgreiche Ausgang der Schwangerschaft bei zwei Schwestern mit BTI berichtet, die nach einer Bluttransfusion eine schwere Hämolyse entwickelten. Fall 1 erlitt in der 31. Schwangerschaftswoche eine Herzinsuffizienz, die einen Kaiserschnitt und eine Splenektomie erforderlich machte. Sie erhielt Rituximab und sprach gut darauf an. Bei Fall 2 wurde die Transfusion in der 28. Schwangerschaftswoche eingeleitet, da der fetale Status nicht beruhigend war. Keine der beiden Patientinnen erhielt in der frühen Kindheit Bluttransfusionen, was zu der schweren Alloimmunhämolyse beigetragen haben könnte, die bei Transfusionen während der Schwangerschaft beobachtet wurde. Beide Patientinnen brachten jedoch lebensfähige Nachkommen zur Welt. Der vorliegende Fallbericht beschreibt erstmals sowohl die Entwicklung der Mutter als auch des Fötus nach einer Episode einer Immunhämolyse bei schwangeren BTI-Patientinenten.