Sarah K. Brown, William S. Garver und Robert A. Orlando
Die Entzündungsreaktion wird typischerweise durch eine Infektion oder eine Zellverletzung ausgelöst und bietet dem Wirt Schutz, der darauf abzielt, das anfängliche auslösende Ereignis zu beseitigen und eine langfristige schützende Immunität bereitzustellen. Wenn der Entzündungsprozess richtig funktioniert, ist er ein Vermittler akuter Verletzungen, um die Gesundheit des Gewebes wiederherzustellen, und ist charakteristischerweise selbstlimitierend, sobald die Gewebereparatur und Homöostase wiederhergestellt sind. Wenn die Gesundheit des Gewebes nicht wiederhergestellt wird, z. B. wenn das Gewebe kontinuierlich einen schwachen Entzündungsstimulans enthält, wird der Entzündungsprozess zu einer chronischen Reaktion, die das umliegende Gewebe in ihrem Versuch, eine Reparatur herbeizuführen, kontinuierlich schädigt. Unbehandelt kann eine langfristige Entzündung zu chronischen Entzündungskrankheiten wie Autoimmunerkrankungen oder altersbedingten Krankheiten führen. Die Auswahl der aktuellen entzündungshemmenden Therapien wird häufig durch Risiko-Nutzen-Abwägungen des Patienten eingeschränkt. Traditionelle Ansätze zur Behandlung chronischer Entzündungen umfassen nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente oder Kortikosteroide, die kurzfristige Vorteile bieten, aber häufig mit erheblichen Nebenwirkungen behaftet sind, die ihren Einsatz für eine Langzeittherapie ausschließen. Die neuesten Klassen entzündungshemmender Therapeutika, die Biologika, sind künstlich hergestellte monoklonale Antikörper, die entzündungsfördernde Mediatoren binden und deren Wirkung durch die Verhinderung entzündungsfördernder Signale neutralisieren. Leider sind biologische Therapien oft unerschwinglich teuer und haben schwere, manchmal lebensbedrohliche Nebenwirkungen. Anstelle von Biologika oder chemisch synthetisierten kleinen Molekülen sind Naturprodukte eine reichhaltige Quelle kleiner Moleküleffektoren. Ein bestimmtes Naturprodukt, 1,8-Cineol, auch Eukalyptol genannt, soll entzündungshemmende, antimikrobielle und antioxidative Wirkung haben. Mehrere klinische Studien haben eine starke entzündungshemmende Wirkung von 1,8-Cineol nachgewiesen, was seine Verwendung als primäre Behandlung oder zumindest als Zusatztherapie für aktuelle entzündungshemmende Mittel nahelegen könnte. Wir meinen, dass die Verwendung von 1,8-Cineol als entzündungshemmendes Mittel bei anderen Krankheiten mit einer chronischen Entzündungskomponente, darunter atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes mellitus und arthritische Komplikationen, eingehender untersucht werden muss.